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À l’initiative de la Compagnie Fraction, au Cinéma UTOPIA-MANUTENTION (Avignon) Vendredi 13 novembre 2015, à partir de 18h00 soirée en compagnie de Michèle Jung spécialiste de Kleist et docteur d’Université à 18h00 projection de Amour fou, de Jessica Hausner, Autriche 2014, avec Christian Friedel, Birte Schnœink… On grignote entre les deux séances… Pour cette soirée, vous pouvez acheter vos places au tarif de 8 euros pour les deux films à partir du vendredi 30 octobre. Vous pouvez aussi ne voir qu’un film et acheter vos places aux tarifs habituels le soir-même. Jessica Hausner, die österreichische Filmregisseurin, zeigt in „Amour fou“ ein filmisches Kammerspiel und dies nach eigener Aussage eher nicht dokumentarisch, sondern interpretativ angelegt. Verspricht im ersten Moment der Titel: „Amour fou“ eine leidenschaftliche, lebensbejahende Liebe zwischen zwei Menschen, so geht es zwar leidenschaftlich zu, aber in einem ganz anderen Sinn als erwartet: Der todesfixierte Heinrich Kleist will unter allen Umständen mit seiner Liebespartnerin gemeinsam sterben und zwar in der Form, daß er erst sie, dann sich selbst erschießen will. Und es klappt: Zwar erst im zweiten Anlauf, seine Cousine lehnt im ersten Antrag sein Ansinnen klar und deutlich ab, findet er eine Partnerin (Henriette Vogel), die bereit ist, vor ihm und durch ihn zu sterben. Diese wird als empfindsame, zierliche für den Schriftsteller Kleist schwärmende, körperlich und seelisch leidende Ehefrau eines preußischen Beamten deutlich dargestellt. Vor dem Hintergrund einer gutbügerlichen Familie, in der die klassische Salon-Kultur immer wieder ausgiebig praktiziert wird, wird klar, dass das Seelenleben aller Beteiligten, auf romantische Art abgehoben vom Alltag, bis ins Detail kultiviert gehalten wird. Auch zwischen den Eheleuten Vogel geht es distanziert und kultiviert zu, selbst die Tochter wird ebenso behandelt, alles also auf eine feine gutbürgerlicher Weise, aber eben überhaupt nicht leidenschaftlich. Selbst die immer wieder durch die Filmszenen „flanierenden“ Hunde sind an die Konventionen angepaßte Lebewesen, die sehr gut zum Interieur der Gesellschaftschicht dieser Zeit passen. Bruno Behrendt |
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