Die Kunst oder die Wirkung des Schönen auf das Begehren…

Die Kunst… Das Schöne… Das Begehren…

Erwin C. Klinzer lädt uns ein, unseren Blick auf ein Landschaftsbild Kärntens zu richten : das erste Bild, ihm seine Kinderaugen geöffnet hat. Als Mann erscheint seine Silhouette bewegungslos an der Schwelle eines Begehrens, die er überschreiten muß, denn beim Überschreiten dieser Zone kann der Strahl des Begehrens sich reflektieren und gleichzeitig brechen, sich auf das kommende fokussieren.

Die Kunst… Das Wort mit lauter und halblauter Stimme sagen. Es auf seinem eigenen Atem in der Bruststimme tragen. Diese Silbenschrift auf das Sprungbrett zwischen Einatmen und Ausatmen heben. Es auf den Abhang einer unbezwingbaren Vergänglichkeit rutschen lassen. Es mit dem Realen, was es hören läßt, wieder verbinden… das Schöne.

Das Schöne…, auf einen Punkt konzentriert, durch den Blick, der durch den Fluchtpunkt des Gemäldes entweicht : dieser Punkt der Perspektive zu dem alles hinläuft, der aber nicht existiert. Dieser Durchblick führt ihn auf ein anderes Licht zu, das Andalusische. Er, der Künstler, empfängt es mit offenen Armen und entdeckt sich im Spiegel, den eine Welle eben — ohne sein Wissen — ihm zu Füssen gelegt hat. Dieses Aufnehmen seines Spiegelbildes — das Bild von der eigenen Mater — ist voller Jubel. Das Schöne ist die ständige Anpassung an “ Das Ding ”, an etwas, das man nie festlegen kann, aber das — durch die Leere, die dieses “ Ding ” mitten in der Psyche schafft— ein Begehren erzeugt.

Das Begehren… Und wenn die Kunst der Antrieb der unerledigten Wörter wäre, die Bewegung des Kaums, die sich abzeichnet… Die Chance, mit der man das Rätsel beim Schopfe ergreift, in einer Freiheit eines bis wohin oder bis zu wem… Wenn sie der Ursprung der Welt wäre, in ihrem Verlust und ihrem Wiederfinden.

Also die Kunst… Das Schöne… Das Begehren… Das ist diese Arbeit des Künstlers im köstlichen Schmerz dessen was entschlüpft und sich in Richtung der Lichtkreise der Weltklarheit verliert… Das ist auch diese Arbeit des Betrachters, der sich in diesem Spiegelbild erkennt, was ihm erlaubt, den Spiegel zu durchschreiten, um den Künstler zu treffen.

Michèle Jung, Docteur en Lettres

Avignon, août 2005

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