Die Kleist-Rezeption in Frankreich

Ein Beitrag von Michèle Jung

Die Kleist-Rezeption in Frankreich

an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
am 17. Januar 2011 um 18:00 Uhr

Heinrich von Kleist wird in Frankreich heute gleichsam als zeitgenössischer Autor rezipiert. Das hängt eng mit einer Aufführung von Jean Vilar im Jahr 1951 zusammen, der auf dem Theaterfestival von Avignon den »Prinzen von Homburg« mit Gérard Philippe und Jeanne Moreau im Cour d’Honneur du Palais des Papes inszeniert hat. Seither ist das Interesse an Kleist in Frankreich ungebrochen. Seine acht Dramen werden regelmäßig auf den französischen Bühnen gespielt.

Woher rührt diese Begeisterung, diese »Kleistmanie«, wie es die französische Theaterpresse einmal nannte? Mit dieser Frage werden wir uns beschäftigen,

– indem wir uns die Psychologie seiner Figuren, seinen Schreibstil und seine Theaterkonzeption vor Augen führen;

– indem wir die unterschiedlichen Phasen der Übersetzung und Inszenierung in Frankreich aufzeigen, denn nur wenige Werke sind derart stark von der Sprache abhängig, in der sie geschrieben wurden;

– indem wir die Nachforschungen der französichen Dramaturgen, Regisseure, Schauspieler, Übersetzer und Wissenschaftler rekapitulieren, denen wir es verdanken, sensibler für die Sprache Kleists, ja überhaupt fähig geworden zu sein, eine so rätselhafte Sprache wie die seine die von Kleist auf der Bühne zu verstehen.

Michèle Jung, Avignon, 17 novembre 2010

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1 réflexion sur « Die Kleist-Rezeption in Frankreich »

  1. Un commentaire…, oui, car comment taire le fait que ce document ne sera pas publié en Allemagne.

    Sur ce thème de la « Réception de Kleist en France », l’Université de Mainz lui a préféré un autre texte qui s’emploie à dire que les Français n’ont rien compris à Kleist, et ceci entre 1800 et 1900 ! De plus à partir d’auteurs américains, anglais ou français du XIXe siècle !

    Au contraire, j’ai voulu montrer tout ce qui dans Kleist a incité des artistes français, nos contemporains, à le mettre en scène, dans des scénographies remarquables et remarquées, depuis Vilar, et à le monter encore aujourd’hui, et de plus en plus.

    Ich bin wirklich verstimmt und verärgert !

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