Der Ausstand an sagen können…

Séminaire 2015

Wir hatten gedacht, dass das Leben Freud’s in zwei Welten — der slavischen und danach der österreichischen —, mehr Klarheit in unsere Forschungen bringen könnte. Aber, im Laufe des Seminars 2014, ist uns bewusst geworden, daß die Sprache seiner Eltern — hebraïschen und jiddisches gemischt : die Gaunersprache — eine verborgene Funktion seiner Traumsprache sein konnte. Freud sagt wortgetreu, daß “Traumgedanken und Trauminhalt liegen vor uns wie zwei Darstellungen desselben Inhaltes in zwei verschiedenen Sprachen (…)” In : Die Traumdeutung. Fischer Taschenbuch Verlag, 1998 : Seite 284”.

Wir haben nicht eine Sprache durch eine andere erklären, sondern die eine durch die Austrahlung der anderen bereichern wollen. Wir haben die Leere behandeln wollen, den Zwischenraum in der Schwebe zwischen diesen Sprachen. “Der Ausstand an sagen können”, nähmich : die Aussicht auf das, was zu sagen bleibt.

Dieser tiefe Riss — in dem Abgrund der Sprache — diese stumme Tiefe in ihrem Sinn — dieser Raum, der zwischen den Strukturen der Sprachen sichtbar wird : das Hebraïsche, das Tschechische, das Deutsche werden uns erlauben, die Verbindung zwischen der « Oberfläche » und der « Tiefe » herzustellen (Husserl).

In diesem Sinn werden wir, in 2015, diese Arbeit auf zwei Träumen fortsetzen. “Die botanische Monographie”. (In : Die Traumdeutung. Fischer Taschenbuch Verlag, 1998 : pages 180, 181-188, 191 note 4, 201, 288-291, 309, 461). Mehrmals wiederholt Freud, daß er den Sinn des Traums der botanischen Monographie — « obwohl gründlich analysiert » — nicht aufzeigen kann, weil er in engem Verhältnis mit einem Erlebnis seiner Kindheit steht (eine Szene, die er, in einem anderen Text berichtet !).

Deshalb sagt er, daß er die Analyse des zweiten Teils des Traums “Fürst Thun (oder Taaffe)”, nicht entwickeln kann — Tafe ist ein Gefängnis in der Sprache der Ganoven – in Befürchtung der Zensur. (In : Die Traumdeutung. Fischer Taschenbuch Verlag, 1998 : Seiten 217-227).

Freud wird die Psychoanalyse erfunden haben, in dem er seine Traüme in eine politisch korrekte Sprache brachte, auf Grund seiner Angst vor Verfolgung. “Man hat eine begreifliche Scheu, soviel Intimes aus seinem Seelenleben preiszugeben, weiß sich dabei auch nicht gesichert vor der Mißdeutung der Fremden” (In : Die Traumdeutung. Fischer Taschenbuch Verlag, 1998 : Seite 119).

Dieses Seminar findet jeden dritten Montag im Monat

bei Michèle Jung in Avignon (Frankreich) statt.

Erste Sitzung am Montag 19. Januar 2015 um 20 Uhr

Contact : Michèle Jung

06 82 57 36 68

michele.jung@kleist.fr

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1 réflexion sur « Der Ausstand an sagen können… »

  1. Une de CharlieDer Ausstand an sagen können, la perspective de ce qui reste à dire…

    Au lendemain des ces jours d’effroi, il reste beaucoup à dire, à nous dire, à se dire.

    J’ai craint – en réalité je le crains toujours – que nous soyons privés, par la mort programmée des frères Kouachy et Coulibaly, du débat nécessaire, sur le “chemin étroit entre amalgame et naïveté”, qui doit nous faire grandir .

    Nous avons besoin de ce débat, comme nous avons appris de celui qui a accompagné le procès Barbie à Lyon. Il est question de grandir ensemble, ne pas nous satisfaire de porter le masque indéfini et anonyme « je suis Charlie », ne pas nous restreindre à être « pour » ceci ou « contre » cela.

    Je suis à la fois pour et contre et « pas que » Charlie. Surtout, je ressens le besoin et la nécessité de m’élever, de construire et partager plus d’humanité dans un projet novateur. C’est de la rencontre (altérité) que naissent l’identité (ipséité) et le désir.

    Que cultiverons-nous de ce qui se passe, quel débat allons-nous inaugurer, comment allons-nous innover, qu’allons-nous inventer ? Cette « perspective de ce qui reste à dire » est un espoir et une chance de nous retrouver et de co-construire.

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