Der Ausstand an sagen können…

Séminaire 2015

Wir hatten gedacht, dass das Leben Freud’s in zwei Welten — der slavischen und danach der österreichischen —, mehr Klarheit in unsere Forschungen bringen könnte. Aber, im Laufe des Seminars 2014, ist uns bewusst geworden, daß die Sprache seiner Eltern — hebraïschen und jiddisches gemischt : die Gaunersprache — eine verborgene Funktion seiner Traumsprache sein konnte. Freud sagt wortgetreu, daß “Traumgedanken und Trauminhalt liegen vor uns wie zwei Darstellungen desselben Inhaltes in zwei verschiedenen Sprachen (…)” In : Die Traumdeutung. Fischer Taschenbuch Verlag, 1998 : Seite 284”.

Wir haben nicht eine Sprache durch eine andere erklären, sondern die eine durch die Austrahlung der anderen bereichern wollen. Wir haben die Leere behandeln wollen, den Zwischenraum in der Schwebe zwischen diesen Sprachen. “Der Ausstand an sagen können”, nähmich : die Aussicht auf das, was zu sagen bleibt.

Dieser tiefe Riss — in dem Abgrund der Sprache — diese stumme Tiefe in ihrem Sinn — dieser Raum, der zwischen den Strukturen der Sprachen sichtbar wird : das Hebraïsche, das Tschechische, das Deutsche werden uns erlauben, die Verbindung zwischen der « Oberfläche » und der « Tiefe » herzustellen (Husserl).

In diesem Sinn werden wir, in 2015, diese Arbeit auf zwei Träumen fortsetzen. “Die botanische Monographie”. (In : Die Traumdeutung. Fischer Taschenbuch Verlag, 1998 : pages 180, 181-188, 191 note 4, 201, 288-291, 309, 461). Mehrmals wiederholt Freud, daß er den Sinn des Traums der botanischen Monographie — « obwohl gründlich analysiert » — nicht aufzeigen kann, weil er in engem Verhältnis mit einem Erlebnis seiner Kindheit steht (eine Szene, die er, in einem anderen Text berichtet !).

Deshalb sagt er, daß er die Analyse des zweiten Teils des Traums “Fürst Thun (oder Taaffe)”, nicht entwickeln kann — Tafe ist ein Gefängnis in der Sprache der Ganoven – in Befürchtung der Zensur. (In : Die Traumdeutung. Fischer Taschenbuch Verlag, 1998 : Seiten 217-227).

Freud wird die Psychoanalyse erfunden haben, in dem er seine Traüme in eine politisch korrekte Sprache brachte, auf Grund seiner Angst vor Verfolgung. “Man hat eine begreifliche Scheu, soviel Intimes aus seinem Seelenleben preiszugeben, weiß sich dabei auch nicht gesichert vor der Mißdeutung der Fremden” (In : Die Traumdeutung. Fischer Taschenbuch Verlag, 1998 : Seite 119).

Dieses Seminar findet jeden dritten Montag im Monat

bei Michèle Jung in Avignon (Frankreich) statt.

Erste Sitzung am Montag 19. Januar 2015 um 20 Uhr

Contact : Michèle Jung

06 82 57 36 68

michele.jung@kleist.fr

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Ein unheimliches Schweigen…

Freud par Ralf Staedman

Freud par Ralf Staedman (1980)

 

Ein unheimliches Schweigen…

In « Wien » — « die Wiege » der Psychoanalyse genannt — fühlt sich Freud eingekreist (besser gesagt : « eingekastelt ») Er fühlt sich dort nicht wohl. Es ist ihm unheimlich. Das Unheimliche befindet sich im Herzen der Kinderwelt, und so ist es sonderbar, daß Freud seine vier ersten Lebensjahre mit einem Federstrich auslöschte : unheimliches Schweigen, das das Wesentliche der Sprache ist. Also, heißt es an den heimatlichen Ort zurückzukehren, den heimatlichen Ort, wo das Kind — wie Freud es wollte — den Urzustand wiederfinden kann, wo es selbst und die Welt nicht getrennt sind. (Cf Lettre au Burgmeister de Pribor). Den Ursprungsort herausfischen — Pribor, der im Fluss Lethe versunken, diesem Strom der Vergessenheit für die, die sein Wasser getrunken haben.

Die Vergangenheit vergessen…

Vergessen… die zwei Jahre mit Monika Zajic, dem tschechischen Kindermädchen, das ihm Abzählwerse sang und ihm die berühmten Märchen von Hauff — und nicht die von Grimm — erzählte ;

Vergessen… daß sie vom Onkel Emmanuel ins Gefängnis geworfen wurde (« eingekastelt »1), weil sie « Peniz » gestohlen hatte, Freud war zwei einhalb Jahre alt ;

Vergessen… Rebecca, die zweite Frau seines Vaters. Unfruchtbar, verstoßen, stirbt sie einen rätselhaften Tod (Selbstmord ? 2), in derselben Zeit, wo die zukünftige dritte Frau Jakob Freuds, Amalia, schwanger ist ;

Vergessen… daß das Ehepaar diese voreheliche Schwangerschaft mit einem gefälschten Geburtsdatum dieses Kindes — Sigmund genannt — verbergen wird ;

Vergessen… den jüdischen Namen seines Großvaters, der dem Seinen anhing — Salomon — und die jiddische Sprache, die dazu gehörte…

Michèle Jung, Avignon

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Séminaire 2014

Freud et son père en 1864

Ein unheimliches Schweigen…

Freud se sent encerclé (« coffré », dit-il) dans « Vienne ». Il s’y trouve mal à son aise. Es ist ihm unheimlich. Das Unheimliche se situant au cœur du monde de l’enfance, il est curieux que Freud passe littéralement d’un trait de plume sur ses quatre premières années : l’unheimliches Schweigen (l’impressionnant silence). Alors, retourner in der heimatliche Ort, ce lieu familier où l’on peut retrouver, comme il le voulait, l’état de non séparation entre lui-même et le monde. (Cf Lettre au Burgmeister de Pribor) ; repêcher le lieu de l’origine — Pribor — plongé dans le fleuve Léthé — ce fleuve des enfers dont l’eau faisait oublier le passé à ceux qui en buvaient.

Oublier le passé…

Oublier les deux années passées avec Monika Zajic, la nurse tchèque qui lui chantait des comptines et lui racontait les célèbres contes de Wilhelm Hauff — et pas ceux de Grimm ; oublier qu’elle a été jetée en prison (« coffrée ») par l’oncle Emmanuel ; oublier les origines Galice de son père et de son grand-père ; oublier Rebecca,— la seconde femme de son père, stérile, répudiée, qui meurt d’une mort mystérieuse au moment même où la future troisième femme de Jacob Freud, Amalia, attend un enfant ; oublier que les époux cacheront cette grossesse hors mariage par un mensonge sur la date de naissance de cet enfant, nommé Sigmund ; oublier le prénom juif de son grand père accolé au sien —Salomon — et le yiddish qui va avec…

Nous pensons que l’expérience vécue de ces deux univers — slave puis autrichien — peut éclairer notre recherche. Nous ne souhaitons pas expliquer une langue par l’autre, mais enrichir l’une de la présence de l’autre. Nous souhaitons travailler le vide — la suspension — entre ces langues : « Der Ausstand an sagen können » : « l’intervalle encore à dire, ou, la perspective de ce qui reste à dire ».

Cette béance au fond même de la parole, cette profondeur muette au sein du sens : stummer Tiefsinn, cet espace intermédiaire qui se découvre entre les corps des langues : l’hébreu, le tchèque, l’allemand, nous permettront de faire la jonction entre la « surface » et la « profondeur » (Husserl), de l’être.

Il y a quelque part un détour possible… faire le tour du monde pour voir si, de l’autre côté, il n’y aurait pas une autre ouverture, car personne n’est réductible à la langue qu’il emploie.

Ce séminaire a lieu chaque troisième lundi du mois

chez Michèle Jung, en Avignon

(La pratique de la langue allemande est indispensable)

Première séance, le lundi 20 janvier 2014, à 20 heures

Contact : Michèle Jung

06 82 57 36 68

michele.jung@kleist.fr

 

Bibliographie

Jean-Michel Rey. Psychanalyse. Coll. dirigée par Pierre Fédida. Ramsay, 1987.

Freud (S.). 1947. « Das Unheimliche ». in : Gesammelte Werke XII. Francfurt am Main. Fischer Verlag, pp. 229-268.

André Bourguignon. Traduire Freud. PUF, 1989.

« Heimlich ». In : Wörterbuch der deutschen Sprache (1860). Sanders, Daniel/Maclachlan, Ewen/Monteiro, José Gomes: Wörterbuch der deutschen Sprache mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. Leipzig 1860.

G.A. Goldschmidt. Quand Freud attend le verbe. (Freud et la langue allemande II). Buchet/Chastel, 1976.

Freud Sigmund. Gesammelte Werke. Band 14 : Werke aus den Jahren 1925-1931. Inhalt : « Brief an den Bürgermeister der Stadt Príbor », (25.10.1931).

 

 

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Seminar 2012-2013

Dessin Hélène Arnal 2010

 

« On est prié de fermer les yeux »

Auf der unablässigen Suche nach einer Sprache, die er nicht kannte, sagte Freud von sich selbst, er sei ein « entwurzelter Intellektueller » : er hat Freiberg (in Mähren) mit drei Jahren verlassen, um in Wien zu leben… In der Logik unserer im letzten Jahr ausgeführten Arbeit haben wir eine Untersuchung zu der Lalangue Freuds begonnen.

Im Jahre 1873 beginnt Freud mit 17 Jahren seine Studium in Wien. Er fühlt sich als Fremder in Wien. Eine Anekdote : im Mai 1939 ein Bekannter, der nach Österreich reisen wollte, besucht Freud, der in London im Exil lebte. Als er sich von ihm verabschiedet, sagt Freud zu ihm : « Also, Sie fahren nach… ?, ich erinnere mich nicht mehr an den Namen dieser Stadt ! » Für denjenigen, der den Humor Freuds kennt, tut Freud so, als ob er den Namen des Geburtsorts der Psychoanalyse, den Ort seines Lebens und seines Werks vergessen habe. In dem Moment, wo er diesen Signifikanten « Wien » in den Mund nehmen will — hält ihn etwasdavon durch den Verdrängungseffekt ab. Es ist nicht nur die Durch die Entfernung im Exil hat er die Möglichkeit ein Gefühl auszudrücken, das ihn sein Leben lang begleitete, nähmlich ein Fremder in Wien zu sein.

Wir werden dieses Jahr mit dem Lesen eines Seminars von Lacan beginnen, das auf Sainte-Anne (In Paris) 1971 gehalten wurde : « Le savoir psychanalyste ». Da schaffte er den Begriff Lalangue.

Dieses Seminar findet jeden dritten Montag im Monat
bei Michèle Jung in Avignon (Frankreich) statt.

Erste Sitzung am Montag 14. Januar 2013 um 20 Uhr

Contact : Michèle Jung
06 82 57 36 68
michele.jung@kleist.fr

Lire la version française

Bibliographie :

  • Jacques Lacan : « Le savoir du psychanalyste », 1971, Séminaire à Sainte-Anne.
  • Jacques Lacan : « Encore », Le Séminaire 20, 1972.
  • S. Freud, « Le fétichisme » dans La vie sexuelle, Paris, PUF, 1969, p.133.
  • Séminaire « Les non-dupes errent ».
  • « Brief an der Bürgermeister des Stadt Pribor », S. Freud, 1931.
  • Marie Balmary. L’homme aux statues. Grasset, 1979.P { margin-bottom: 0.21cm; }P.citations { margin-left: 1cm; font-style: italic; }P.sdfootnote { margin-left: 0.5cm; text-indent: -0.5cm; margin-bottom: 0cm; font-size: 10pt; }

6 Arbeitsitzungen/Januar-Juni

Zusammenfassung

 

Nach unserer Einführung in das Konzept von Lalangue in den Texten — die Sie in der nachstehenden Bibliografie finden — können wir jetzt sagen, daß Lacan’s Lalangue sich auf die ersten Lebenseindrücke bezieht, und das auf einem Feld auf dem die Doppeldeutung kein Zufall ist.

Ce qui caractérise lalangue parmi toutes, ce sont les équivoquesqui y sont possibles”. J. Lacan, Le sinthome, séance du 9 mars 1976.

Wenn man eine Chance haben will, das Rätsel des Symptoms zu entwirren, kann man es durch Zugang in den Signifikanten der Lalangue des Patienten tun. Um die Worte von Lacan wieder aufzunehmen, was die Definition des Rätsels betrifft, handelt es sich um eine Darlegung, von der man die Aussage nicht kennt. Die Aussage befindet sich in den Spracheindrücken, in denen das Kind seine erste Pflege erhalten hat, die seiner Kleinkindperiode, seine Lalangue, die Sprache in der sich sein Symptom gebildet hat.

Wir haben des Thema unseres Seminars 2013 nicht vergessen, in dem wir einen Fall bearbeitet haben, den Lacan von Freud ausgeliehen hat, um ein Interpretationsbeispiel von der Lalangue in der Ppsychoanalyse eines zweisprachigen Patienten zu geben. Der von Freud angeführte zweisprachige Patient, ist in einem Text über den Fetischismus im Buch : Das sexuelle Leben zitiert.

Le fétiche dont l’origine se trouvait dans la prime enfance ne devait pas être compris en allemand mais en anglais.

Außerdem haben wir besonders das Lesen eines Textes von Aharon Appelfeld geschätzt, der das Schicksal der Sprache befragt, wenn sie sich auf die ersten Klangeindrücke bezieht, auch auf die verlorenen Gefühle des Körpers, und die erlaubt den Teil der Nichtdeutbarkeit erster Klangrhythmen zu befragen, weil sie auf die poetische Kraft der Worte, auf die Stimme als Objekt « a » verweist.

Nächstes Jahr werden wir die Stimme von Monika Jazyk hören — Freud’s Kindermädchen — die ihn mit slawischen Kinderliedern und Märchen von Hauff einwiegte. Wir werden auch die Stimme der Eltern Freud’s wiederfinden, die Yiddish sprachen — und das während seiner ersten vier Lebensjahre in Pribor…

Bibliographie

– Simone Wiener. « Aharon Appelfeld, lalangue perdue ? ». In : Essaim N°29, « Ce que l’on doit à lalangue ». Érès, 2012.

Jacques Lacan. « Le savoir du psychanalyste », 4 novembre 1971. In : Je parle aux murs. Seuil, Paris, 2011.

– Discours de Jacques Lacan à l’Université de Milan le 12 mai 1972, paru dans l’ouvrage bilingue :Lacanin Italia 1953-1978. La Salamandra, 1978, pp. 32-55.

– Jacques Lacan. Séminaire Encore (1972-1973). Le Seuil, Paris, 1975.

– Jacques Lacan, Séminaire Le sinthome (1975-1976), 9 mars 1976. Le Seuil, Paris, 2005.

– Jacques Lacan. Conférence à Nice, 24 janvier 1976.

– S. Freud, « Le fétichisme », in : La Vie sexuelle. PUF, Paris, 1969, p. 133.

 

Séminaire 2012-2013

 

Image Isabelle Esposito

 

« On est prié de fermer les yeux »

Dans la quête éperdue d’une langue qu’il ne connaissait pas, Freud disait de lui-même qu’il était un « intellectuel déraciné » : il a quitté Freiberg (en Moravie) à 3 ans pour aller vivre à Vienne… Dans la logique de notre travail effectué l’an dernier, nous souhaitons commencer une recherche sur la lalangue de Freud.

Freud commence ses études à Vienne en 1973, il a 17 ans. Il se sent étranger à Vienne. Une anecdote : en mai 1939, une connaissance, qui allait partir en Autriche, vient rendre visite à Freud, alors exilé à Londres. Freud lui dit : « Alors, vous retournez à … ?, je ne me souviens plus du nom de cette ville ! » Pour qui connaît l’humour de Freud, Freud feint ici d’oublier le nom de la ville de naissance de la psychanalyse, le lieu de sa vie et de son œuvre. Quelque chose l’arrête — au moment de prononcer ce signifiant : Vienne — sous l’effet d’un refoulé. Grâce à la distance de l’exil, il peut exprimer ce sentiment qu’il a eu d’être étranger à Vienne.

Nous commencerons cette année par la lecture d’un séminaire de Lacan tenu à Sainte-Anne en 1971 : « Le savoir du psychanalyste ». C’est là qu’il introduit le concept de lalangue.

Ce séminaire a lieu chaque troisième lundi du mois
chez Michèle Jung, en Avignon

(La pratique de la langue allemande est indispensable)

Première séance, le lundi 14 janvier 2013, à 20 heures

Contact : Michèle Jung
06 82 57 36 68
michele.jung@kleist.fr

 

Bibliographie :

  • Jacques Lacan : « Le savoir du psychanalyste », 1971, Séminaire à Sainte-Anne.
  • Jacques Lacan : « Encore », Le Séminaire 20, 1972.
  • S. Freud, « Le fétichisme » dans La vie sexuelle, Paris, PUF, 1969, p.133.
  • Jacques Lacan. « Les non-dupes errent ».
  • « Brief an der Bürgermeister des Stadt Pribor », S. Freud, 1931.
  • Marie Balmary. L’homme aux statues. Grasset, 1979.

 Lire la version allemande

Synthèse des 6 séances de janvier à juin

Après avoir cerné le concept de Lalangue à partir des textes dont on trouvera la liste dans la bibliographie ci-dessous, nous dirons simplement ici que Lacan situe lalangue du côté de la première empreinte, dans un champ où l’équivoque n’est pas du hasard.

Ce qui caractérise lalangue, ce sont les équivoques qui y sont possibles”. J. Lacan, Le sinthome, séance du 9 mars 1976.

Si l’on veut avoir une chance de démêler l’énigme du symptôme, c’est en ayant accès aux signifiants de lalangue du patient. Pour reprendre les termes de Lacan concernant la définition de l’énigme, il s’agit d’une énonciation dont on ne connaît pas l’énoncé. L’énoncé se trouve dans la langue dans laquelle l’enfant a reçu ses premiers soins, celle de sa prime enfance, sa lalangue, la langue dans laquelle s’est constitué son symptôme.

N’oubliant pas le thème de notre séminaire, nous avons travaillé sur un cas que Lacan emprunte à Freud pour donner un exemple d’interprétation à partir de lalangue dans l’analyse d’un sujet bilingue. Ce patient bilingue, évoqué par Freud, est cité dans un texte sur le fétichisme, dans le recueil La Vie sexuelle.

Le fétiche dont l’origine se trouvait dans la prime enfance ne devait pas être compris en allemand mais en anglais.

Nous avons, par ailleurs, particulièrement apprécié la lecture d’un texte d’Aharon Appelfeld qui questionne le destin de la langue en tant qu’elle se rapporte aux premières expériences sonores, aux sensations perdues du corps, et qu’elle permet de questionner la part de l’inarticulé des premiers rythmes sonores, car elle renvoie aussi à la force poétique des mots, à la voix comme objet a.

L’an prochain, nous retrouverons la voix de Monika Jazyk, la nurse de Freud qui le berce avec des comptines slaves et les contes de Hauff, celle de ses parents qui parlent le yiddisch — et ce tout au long de ses quatre premières années vécues à Pribor…

Bibliographie :

– Simone Wiener. « Aharon Appelfeld, lalangue perdue ? ». In : Essaim N°29, « Ce que l’on doit à lalangue ». Érès 2012

– « Le savoir du psychanalyste », 4 novembre 1971. In : Je parle aux murs, Paris, Seuil, 2011

– Discours de Jacques Lacan à l’Université de Milan le 12 mai 1972, paru dans l’ouvrage bilingue : Lacan in Italia 1953-1978. En Italie Lacan, Milan, La Salamandra, 1978, pp. 32-55

– J. Lacan, Séminaire Encore (1972-1973), Paris, Le Seuil, 1975

– J. Lacan, Séminaire Le sinthome (1975-1976), 9 mars 1976, Paris, Le Seuil, 2005

– Jacques Lacan. Conférence à Nice, 24 janvier 1976

– S. Freud, « Le fétichisme », dans La Vie sexuelle, Paris, PUF, 1969, p. 133.

Michèle Jung, 20 décembre 2013

Welche Sprache spricht das Unbewußte ?

Seminar 2011-2012

Ein Vorschlag von Michèle Jung für eine Arbeitsgruppe
(Die Praxis der deutschen Sprache ist unerlässlich)

Die Ichspaltung

Die Ichspaltung - photo Anna David

« Eine Übersetzung, die wortwörtlich ist, bleibt leblos…» schrieb Jacques Hassoun in L’exil de la langue.

Eine Sprache im Exil, eine verlorene Sprache, wie eine Mutter, wie ein Heimatland. Henri Bauchau hat eine Romanperson : Merence genennt. Dieses Wort ist aus « Mère » und «Absence» konstruiert, um die enge Verbindung des Fremden mit der Mutter zu betonen, sowohl seiner leiblichen Mutter als auch mit seinem Mutterland, seiner Heimat. Merence ist die imaginäre und schützende Gestalt der Kindheit, die « Sibylle », die durch ihre rätselhafte Sprache Schutz ist, diese Sprache, die vor allen späteren Anfechtungen schützt. Als ob die Gestalt der Mutter durch die Sprache nur entstellt werden kann.

Woher kommt es, dass sich das Vaterland : Mutter Heimat nennt ?

Hier, in Frankreich, wünschen deutschssprachige Patienten, ihre Psychoanalyse in deutscher Sprache zu machen. Aber warum hier, in Frankreich ? Weil sie hier wohnen, wenn sie im Ruhestand sind ? Wollen sie sich vom « Mutterland » entfernen, um sich besser‚ wieder der Muttersprache anzunähern. Indem wir dieses Nachdenken führen, werden wir nicht vergessen, dass Kleist in deutscher Sprache stotterte und nicht in Französisch.

Sich für dieses Durchqueren der Sprachen zu interessieren, um in die Arbeit einzutreten — die Arbeit des Realen, die das Subjekt in der ganzen Dichte seiner Geschichte befragt…

Dieses Seminar findet jeden dritten Montag im Monat
bei Michèle Jung in Avignon (Frankreich)
statt.

Erste Sitzung am Montag 16. Januar 2012 um 20 Uhr

Contact : Michèle Jung
06 82 57 36 68 – michele.jung@kleist.fr

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6 Arbeitsitzungen/Januar-Juni

Zusammenfassung

Dieses Jahr wollten wir an den Motivationen arbeiten, die unsere deutschen Patienten dazu bewegen, in Frankreich eine Psychoanalyse in ihrer Muttersprache zu beginnen.

Die erste Frage war : Warum mussten sie sich vom « Mutterland » zurückziehen, um sich ihrer Muttersprache wieder anzunähern ? Um auf diese Frage eine Antwort zu finden, haben wir zunächst die beiden Sprachen, die deutsche und die französische, durchforscht – eine nötige Vorleistung, um in die Arbeit der Psychoanalyse einzutreten, anders gesagt in die Arbeit mit dem Realen, die das Subjekt in der ganzen Dichte seiner Geschichte hinterfragt…

In diesem besonderen Zwischenraum, der Schwelle, der ungleich gewichteten Identität, der mehr oder weniger genehmigten Entfernung von der Muttersprache, haben wir bemerkt, dass das Subjekt die Erscheinungsform seines Symptoms ändern kann, und dies ohne es zu verschieben. Der Abstand zwischen den Sprachen regt den Gedanken an, löst das Nachdenken aus, öffnet neue Perspektiven, das heißt : eine Stellvertreterarbeit zwischen lalangue1des Exils und lalangue der Mutter. Radu Turcanu sagt über Cioran : « Es handelt sich darum, (…) den Genuss, also den Schmerz leichter zu machen, den das Subjekt in dieser Muttersprache erlitt ».

Erinnern wir uns daran, was Lacan seit dem Seminar « Encore », 1972, schreibt : « das Unbewußte ist als eine Sprache strukturiert » (siehe unsere Synthese von Januar bis Juni 2007). In diesem Seminar spricht er von lalangue. Lalangue ist die Muttersprache, die Sprache, die vom Kleinkind gesprochen und gehört wird, die Sprache der Affekte, in der das Symptom eingebettet ist. Die Sprache, die eine wesentliche Rolle für den Aufbau des Unbewussten spielt.

Im nächsten Jahr möchten wir die Untersuchungen zu der lalangue Freuds wieder aufnehmen, die wir vor einigen Jahren begonnen haben. Er sagte von sich selbst, er sei ein « entwurzelter Intellektueller», auf der heftigen Suche nach einer Sprache, die er nicht kannte : er hat Freiberg (in Mähren) mit 3 Jahren verlassen, um in Wien zu leben …

Bibliographie

  • Jacques Hassoun : « L’exil de la langue ». Point. Hors Ligne, Paris, 1993.
  • Colette Solers. L’énigme du savoir. PUF, 2011.
  • Bernard Hoepffner. L’exil de la langue.
  • Jacques Derrida, Catherine Malabou. La contre-allée, Voyager avec Jacques Derrida. Essai, 1999.
  • La parole et l’écrit dans la psychanalyse. Champ lacanien. Revue de psychanalyse N° 10, page 118.
  • Jacques Lacan. Encore Séminaire Livre XX. Seuil.

 

Michèle Jung
Avignon décembre 2012

1Concept lacanien

Seminaire 2011-2012

Le Mur (fragments) – photo Anna David

Quelle langue parle l’inconscient ?

« Une traduction qui se veut littérale demeure lettre morte… » écrivait Jacques Hassoun dans L’exil de la langue.

Une langue en exil, une langue perdue, comme une mère, comme une patrie. Henri Bauchau a nommé un de ses personnages de roman : Mèrence. Il a composé ce terme avec les mots « Mère » et « Absence », comme pour souligner le lien étroit de l’étranger à la mère, aussi bien à sa mère qu’à sa patrie, la mère-patrie. Mèrence est la figure imaginaire et tutélaire de l’enfance, « la Sibylle » protégée par son langage énigmatique, langage qui la met à l’abri de toute contestation ultérieure. Comme si la figure de la mère ne pouvait être que défigurée dans la langue…

D’où vient que le pays du père se dise : mère-patrie ?

Ici, en France, des patients de langue allemande souhaitent faire leur psychanalyse en allemand. Mais pourquoi ici, en France ? Parce qu’ils y habitent après leur retraite professionnelle ? Se retirer de la « mère patrie » pour mieux se rapprocher de la langue maternelle ? En menant cette réflexion nous n’oublierons pas que Kleist bégayait en allemand (sa Muttersprache) et pas en français…

S’intéresser à cette traversée des langues pour entrer dans le travail — le travail du Réel qui interroge le sujet dans toute l’épaisseur de son histoire…

Ce séminaire a lieu chaque troisième lundi du mois, chez Michèle Jung, en Avignon
(La pratique de la langue allemande est indispensable)

Première séance, le lundi 16 janvier 2012

Contact : Michèle Jung, 06 82 57 36 68, michele.jung@kleist.fr

Lire la version allemande


Synthèse des 6 séances de janvier à juin


Nous avons souhaité, cette année, travailler sur les motivations de nos patients allemands commençant une analyse en France, mais dans leur langue maternelle.

Une première question s’est posée : pourquoi avaient-ils besoin de se retirer de la « mère patrie » pour mieux se rapprocher de leur langue maternelle ? Pour tenter d’y répondre, nous nous sommes intéressée à la traversée des deux langues qu’ils pratiquaient, l’allemand et le français, traversée nécessaire pour entrer dans le travail d’analyse — autrement dit, dans le travail du Réel qui interroge le sujet dans toute l’épaisseur de son histoire…

Dans cet espace particulier de l’entre-deux, du seuil, du déséquilibre de l’identité, de l’éloignement plus ou moins consenti de la langue maternelle, nous avons pu remarquer que le sujet a pu changer la figure de son symptôme sans le déplacer. L’écart entre les langues stimule la pensée, déclenche la réflexion, ouvre des perspectives inédites, c’est-à-dire un travail de suppléance de lalangue de l’exil à lalangue maternelle. Radu Turcanu1 dit au sujet de Cioran : « Il s’agit (…) d’alléger la jouissance, et donc la souffrance qui l’envahissait dans cette langue maternelle ».

Rappelons que c’est à partir du séminaire Encore, en 1972, lorsque Lacan écrit : « l’inconscient est structuré comme un langage » (revoir sur ce site nos travaux de 2006-2007), qu’il parle de la lalangue : langue maternelle, langue parlée et entendue par le jeune enfant, langue des affects dans laquelle s’est constitué le symptôme, langue qui joue un rôle essentiel dans la structuration de l’inconscient.

L’an prochain, en 2013, nous souhaitons reprendre une recherche sur lalangue de Freud entamée il y a quelques années. « Intellectuel déraciné », disait-il de lui-même, dans la quête éperdue d’une langue qu’il ne connaissait pas. (Il a quitté Freiberg (en Moravie) à 3 ans pour aller vivre à Vienne)…

Bibliographie

  • Jacques Hassoun : « L’exil de la langue ». Point. Hors Ligne, Paris, 1993.
  • Colette Solers. L’énigme du savoir. PUF, 2011.
  • Bernard Hoepffner. L’exil de la langue.
  • Jacques Derrida, Catherine Malabou. La contre-allée, Voyager avec Jacques Derrida. Essai, 1999.
  • La parole et l’écrit dans la psychanalyse. Champ lacanien. Revue de psychanalyse N° 10, page 118.
  • Jacques Lacan. Encore Séminaire Livre XX. Seuil.

 

Michèle Jung
Avignon décembre 2012

1In : La parole et l’écrit dans la psychanalyse. Champ lacanien. Revue de psychanalyse N° 10, page 118.

Les femmes et l’alcool

Conférence

Dans le cadre des « Après-Midi de FONSECA »

Le jeudi 31 mars 2011, à 15 heures

à la Médiathèque J. L. Barrault, à Avignon

D.R.

La femme alcoolique avoue rarement son penchant, même en ces temps d’outing général… car les femmes alcooliques sont rejetées socialement.

« La femme alcoolique », c’est un Sujet dont on ne parle pas — ou peu — par honte, par peur. Chez la femme, ce « plaisir » est généralement solitaire, quand les intempérances masculines ne craignent pas leur manifestation publique… Sujet tabou, donc… Avec l’opprobre jeté sur ces femmes… coupables de boire.

Personnellement, je dirai : victime — et non coupable — mais de quoi ?

Afin de répondre à cette question, la psychanalyse propose une alternative à la médicalisation habituelle…

Michèle Jung

 

Psychoanalytisches Seminar 2010-2011

Übersetzen … Freud übersetzen… Lacan übersetzen

(Der Umgang mit der deutschen Sprache ist unumgänglich)

Das Seminar Buch VII. Quadriga Verlag, Weinheim, Berlin, 1996

Acheter la version allemande du Séminaire VII

Die Psychoanalyse ist mit dem Schreiben, also der Literatur verbunden. Dies ist der Grund, weshalb wir uns in diesem Jahr vorwiegend literarischen Texten zuwenden.

Weder Freud noch Lacan werden daran Anstoss nehmen. Beide haben – um ihre Theorie zu “übersetzen” – grossen Wert auf ihren literarischen Stil gelegt. Ihr Verhältnis zur Schrift ist untrennbar von ihrem Verhältnis zur Sprache und ihrer analytischen Praxis.

Freud übersetzen (ins Französische)… Lacan übersetzen (ins Deutsche)… Ironie des Schicksals, es war Lacan, der die Rückkehr zu Freud und die wörtliche Interpretation seiner Schriften anbahnte…

Dieses Seminar findet jeden dritten Montag im Monat

bei Michèle Jung in Avignon (Frankreich) statt

Erste Sitzung am Montag, 24. Januar 2011 um 20 Uhr

Kontakt : Michèle Jung

06 82 57 36 68

6 Arbeitssitzungen / Januar – Juni

Zusammenfassung

Was Freud schreibt ist das, was er sagen will. Für ihn wie auch für Peter Handke “ist die Sprache genau das, was sie ausdrückt”. Wie schrieb also Freud, wenn sein Werk in französischen Übersetzungen so problematisch ist, soviel Kritik und Streit hervorruft?

Freud war selbst Übersetzer. Für ihn hiess übersetzen interpretieren. Hier die Jones’sche Beschreibung, wie Freud im Jahre 1879 ein Buch von Stuart Mill übersetzte: Anstatt die Eigentümlichkeiten der fremden Sprache peinlich genau zu reproduzieren, las er eine Stelle, schloss das Buch und dachte darüber nach, wie ein deutscher Schriftsteller dieselben Gedanken ausgedrückt hätte. Es liegt ihm nichts an einer wortgetreuen Wiedergabe, er möchte seinem Leser nur dieselbe Wirkung vermitteln, den der Originaltext auf ihn ausgeübt hat.

Die in Freud’s Texten erkennbaren Stilfiguren erinnern mich an die Kleist’sche Schreibweise mit der ich mich in meiner Doktorarbeit intensiv beschäftigt habe. Die Freud’sche Syntax ist durch parataxische Formen unterbaut. Die Parataxe ist der Platz, der den Wörtern in einem Satz oder einer Reihe von Sätzen zugeordnet ist, unabhängig der durch Präpositionen, Konjunktionen, Deklinationen und Konjugationen gegebenen Bindungen, die für die Syntax erforderlich sind. So verliert die Schreibweise Freud’s ihre Ausdruckskraft, ja sogar ihren ganzen Sinn in der Mehrzahl der französischen Übersetzungen, da sie meistens nur den Globalsinn eines durch seine Syntax definierten Satzes wiedergeben, ohne dem Platz der Wörter und ihrer Wiederholungen die ihnen zukommende Bedeutung beizumessen.

In der Art und Weise wie Freud schrieb, hat er den Stil der Analyse geschaffen: ein Weg, ein Umweg, ein Weg ohne Ende. Ein Stil, der in einer gewissen Beziehung zum Unbewussten steht und von einem Zeitpunkt in der Kultur gekennzeichnet ist. Welche Sprache spricht das Unbewusste, könnte man fragen.

Eine wörtliche Übersetzung ist wie ein toter Buchstabe… schrieb Jacques Hassoun in L’exil de la langue. Ich habe deutschsprachige Patienten, die ihre Analyse auf Deutsch machen wollen. Ich muss also darüber nachdenken, in welcher Beziehung das Subjekt zu seiner Muttersprache steht…, mich für die Übergänge der Sprache interessieren: dies wird das Thema unseres nächsten Seminars sein.

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